Städtebau und Bezüge im Stadtraum

Maximilian Kürten

 

Über die Theodor-Heuss-Brücke kommend wird der städtebauliche Leitgedanke offensichtlich. Die dreieckige Gebäudeform des

Rathauses entpuppt sich als großzügige Geste, mit der es den Blick auf den Mainzer Dom nicht verstellt.

 

Das Rathaus nimmt dennoch eine starke Position im Mainzer

Stadtraum ein. Nicht durch seine schiere Höhe, wie es die zweitplatzierten Entwürfe des Wettbewerbs getan hätten, sondern durch seine Materialität und seinen wehrhaften Charakter ist der Rathausbau präsent.

 

 

Die Monumentalität des Gebäudes wird durch den Rathausplatz als Resonanzfläche sogar noch gesteigert. Das Mainzer Rathaus bleibt sich seiner Ambivalenz jedoch treu und fügt sich mit seiner Traufhöhe in die umliegende Bebauung aus der Gründerzeit ein.

Entlang einer Abfolge von öffentlichen Plätzen zwischen Schillerplatz und Rhein[Schillerplatz, Gutenbergplatz, Höfchen, Markt, Liebfrauenplatz, Am Brand, Rathausplatz] bildet der Rathausplatz den letzten Höhepunkt.

Einer filmischen Inszenierung gleich erblickt man erst am äußersten Rand des Platzes über die Begrenzungsmauer hinweg den Rhein.

Heute in seinen Möglichkeiten beschnitten, konnte man nach der Fertigstellung des Rathauses viele Wege gehen. Zu beiden Seiten des

Eisenturms gelangte man auf den Rathausplatz und verließ ihn entweder direkt Richtung Stresemann-Ufer oder schritt

durch das Rathaus hindurch zum Fischtorplatz.